Missbrauch oder Sucht?

„Morgen, morgen höre ich auf, versprochen. Und heute trinke ich mein allerletztes Glas..., oder zocke ich zum allerletzten Mal...  ehrlich!"

 

Und am nächsten Morgen? Ist die Flasche doch wieder leer..., das Geld doch wieder weg... Was bleibt am Morgen sind die Selbstvorwürfe, oder die, die man von Angehörigen, Freunden oder Kollegen zu hören bekommt. Und spätestens am Abend ist der Entschluss wieder da: Morgen, heute war zu anstrengend, Morgen...

 

Dieser Monolog ist Teil eines Prozesses, der eine immer stärker werdende, zunächst verborgene Dynamik entwickelt: zu Beginn ist es vielleicht eine liebe Gewohnheit oder auch Neugier, dann entdeckt man, dass man Stress abbauen kann oder in Gesellschaft lockerer wird und irgendwann wird das Mittel gezielt eingesetzt – bis es nicht mehr ohne geht. Der Alkohol als Beispiel nimmt immer mehr Raum ein, Kontakte werden vernachlässigt, Interessen verlieren an Bedeutung im Leben während der Alkohol immer mehr an Bedeutung gewinnt und schließlich das ganze Leben dominiert. Der Alkohol ist in dieser Beschreibung austauschbar mit allen Stoffen und Verhaltensweisen, die Suchtpotential in sich bergen. Aus einer Gewohnheit wird ein Instrument, aus einem Instrument Missbrauch, aus Missbrauch wird Sucht.

 

Doch jede Sucht, jeder Missbrauch hat eine Geschichte und eine Funktion. Aus meiner mehr als 15-jährigen Erfahrung in der Sucht- und Selbsthilfe weiss ich, dass es  nicht reicht, „einfach“ aufzuhören, eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen nach Verhaltensalternativen, Ursachen und Funktionen des Missbrauchs können den Betroffenen helfen ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Rufen Sie mich an und wir reden.

Sucht, Drogen, Alkohol